Biodiversität in Sooß

Foto für Biodiversität in Sooß

von  Johannes Schawerda

Ein Rückblick über die Höhen und Tiefen, die einem widerfahren, wenn man versucht, eine Idee zum Wachsen und Blühen zu bringen.

Als der Ärger über den Verlust der schönen Taubenschwänzchen nachgelassen hatte (siehe Artikel im Newsletter 19/02), lag bald auf der Hand, was man machen könnte. Eine wesentliche Grundlage für Biodiversität ist die Vernetzung von Lebensräumen. Ein Lebensraum für Insekten, Vögel und Pflanzen muss kein Urwald sein. Es kann genauso gut ein Weingarten, eine Industriebrache oder ein Hausgarten  sein. Mein erster Ansprechpartner war Willi Chmelar, der Obmann des Dorferneuerungsvereines, und gemeinsam haben wir vor einem Jahr begonnen ein Projekt auf die Beine zu stellen, bei dem alle mitmachen können. Die Gemeinde, die Winzer, die Gewerbebetriebe und alle Gartenbesitzer.

Das Interesse und die Bereitschaft der Winzer und einiger Gewerbebetriebe, Blütenstreifen anzulegen und dadurch eine Grundlage für Insekten und Vögel zu schaffen, war groß, obwohl das Thema damals noch nicht täglich in den Zeitungen stand. Im heurigen Frühling wurden dann knapp 20000m²  in den Weingärten und im Betriebsgebiet mit Blumenmischungen angesät.

Dass es Geduld braucht, bis eine reichhaltige Flora entsteht, war mir bewusst. Dass es aber so lange dauert, hat mich überrascht. Mittlerweile ist einiges zu sehen, wenn man genau hinsieht und weiß, worauf man achten muss. Zum Herzeigen ist es aber noch viel zu wenig. Etwas, das vielleicht noch mehr Geduld braucht, ist, ein Förderungsansuchen zu stellen. Willi kann ein langes Lied davon singen.

So schwanken wir zwischen  strapazierter Geduld, Sorge, dass etwas nicht klappen könnte und Freude über erste Erfolge und hoffen gleichzeitig auf tatkräftige Unterstützung von allen Seiten und einen weiteren Newsletter, um die vielen Dinge aufzulisten, die ohne viel Mühe getan werden könnten.

 

BIODIVERSITÄTSPROJEKT im Gemeinderat
Sooss, Dezember 2019

Das Förderungsansuchen zum Biodiversitätsprojekt Sooss kommt in der nächsten Gemeinderatssitzung im Dezember zur Abstimmung.

Allen voran hofft der Dorferneuerungsverein auf ein positives Ergebnis, damit Kraft und Energie wieder mehr auf das Thema und weniger auf Zetteln und Bürokratie gelenkt werden können. Bereits mit der Gemeinde vereinbart ist die Ansaat von einigen tausend m² Blumenwiese am Gelände der neuen Kläranlage.

27.11.2019 15:40